Kultureller Weltkrieg oder evolutionärer Prozess?

Europäischer Monat der Fotografie

Künstler:
Andreas Rost, Christian Reister, Sebastian Hesse und Katrin Ströbel

Spätestens seit dem 11. September suggerieren Kulturkonservative und Machtpolitiker, es tobe global eine Art kultureller Weltkrieg. Der internationale Terrorismus wird zur Geißel des 21. Jahrhunderts stilisiert.

Und Terrorismus wird definiert als das gewaltsame Aufeinanderprallen unversöhnlicher Kulturen. Nicht selten wird zum Beleg der umstrittene Bestseller “Kampf der Kulturen” des amerikanischen Politologen Samuel Huntington herangezogen. Im Inland gibt es bei uns eine Entsprechung des Anti-Terror-Kampfes: Mithilfe sogenannter Integrationsgipfel sollen Migranten in Deutschland kulturell auf Linie gebracht werden. Vor diesem Hintergrund stellt sich dringlicher denn je die Frage, was wirklich passiert, wenn unterschiedliche Kulturen aufeinander prallen. Wie statisch Kulturen eigentlich sind, da sie ja angeblich als monolithische Blöcke konkurrieren. Oder ob diese Sicht nicht machtpolitische Ideologie ist und lebendige Kulturen sich vielmehr durch Lernfähigkeit und konstanten Wandel auszeichnen. Vielleicht stellt jede Ankunft zugleich auch einen Aufbruch dar?

Von kultureller Evolution berichtet die Ausstellung, mit der sich das Kunst- und Atelierhaus Meinblau am diesjährigen Europäischen Monat der Fotografie beteiligt.